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Emotional Stress and Anger Release Programm (ESARP)

(Emotionale Wut- und Stressbefreiung)
 

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Es gibt im Leben eines jeden Menschen täglich und immer wieder Situationen und Begebenheiten, die Ärger, Wut und Aggressionen hervorrufen.

 

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Dürfen diese Gefühle in diesem Moment oder auch später keinen Ausdruck finden, führen Sie auf lange Sicht zu Resignation, Depression, unkontrollierbarer Wut oder körperlichen Symptomen

 

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Es braucht ein Ventil, um diese aufgestauten Emotionen kontrolliert ableiten zu können

 

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Kindern kann man Mittel und Wege zeigen, wie sie mit ihren Gefühlen im Alltag umgehen können

 

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Erwachsene können alte, unterdrückte Verletzungen und Gefühle verarbeiten und diese Methode erlernen, um ihre Emotionen positiv für sich zu nutzen




Emotionen spielen für das menschliche Bewusstsein eine immense Rolle. In der Erziehung und Betreuung von Kindern wird ein wichtiger Aspekt jedoch immer noch unterschätzt.

Nach unterschiedlichen Sichtweisen, welche Bedürfnisse Kinder haben und was sie zu ihrer gesunden Entwicklung brauchen, gibt es immer neue Konzepte, wie wir einen Rahmen schaffen können, in dem Kinder zu starken unabhängigen Persönlichkeiten heranwachsen können.

Aus eigener Erfahrung und jahrelangen Beobachtungen habe ich für mich festgestellt, dass in den meisten Bildungs- und Erziehungsplänen und in der Literatur für Kindererziehung ein wichtiger Bestandteil fehlt.

Wir wollen unseren Kindern beibringen gewaltfrei zu kommunizieren und zu leben. Wir versuchen ihnen in Bildern und Worten zu verdeutlichen, dass es andere verletzt, wenn wir verbale oder körperliche Gewalt ausüben. Wollen in ihnen im besten Falle ein Mitgefühl für andere erzeugen, um sie so davon abzubringen, ihre Emotionen auf andere zu übertragen.

Gelingt dies nicht, neigen wir dazu, Kindern lange Vorträge zu halten, warum man ihr Verhalten nicht tolerieren kann und bestrafen oder sanktionieren sie im schlimmsten Fall. Dass unsere ausführlichen Begründungen, warum ihr Verhalten nicht in Ordnung sei, bei den meisten Kindern lediglich dazu führt, dass sie sich buchstäblich die Ohren zuhalten oder der Situation mit Übersprungshandlungen versuchen zu entfliehen, liegt wohl daran, dass sie mit unseren Erklärungen völlig überfordert sind. Auch Sätze wie „denk mal über dein Verhalten nach“, um sie dann mit ihren Gefühlen und ihrem schlechtem Gewissen allein zu lassen, hilft ihnen nicht weiter, zu verstehen, um was es uns eigentlich geht.

Was aber bringt Kinder überhaupt dazu, andere Kinder zu ärgern, Kleinere und Schwächere dominieren zu wollen oder mit Gewalt oder Provokation zu reagieren?

Verletzendes Verhalten ist anders als bei vielen Erwachsenen bei Kindern noch nicht verstandesbestimmt. Kinder werden ausschließlich von ihren Gefühlen geleitet. Neugier, Freude an neu Entdecktem, Spiel und Bewegung, aber auch Situationen, die bei Kindern „negative“ Gefühle und Frust auslösen. Anders als bei uns Erwachsenen sind diese Gefühle für Kinder erst einmal nicht klassifiziert. Für sie gibt es noch keine guten und schlechten Gefühle. Sie leben im Moment und wandern von einem zum anderen durch ihren Tag. Keine Pläne, keine Erwartungen.

Gerade noch mit Spielen beschäftigt, bringt sie ein vorbeifliegender Schmetterling dazu aufzuspringen, ihm nachzulaufen, um zu sehen wohin er fliegt. Stürzen sie dabei, empfinden sie Schmerz, bringen ihn zum Ausdruck, aber schon im nächsten Moment nimmt etwas anderes ihre Aufmerksamkeit in Anspruch und der Schmerz ist vergessen.

Jeder Moment ist wie er ist. Erst Erwachsene neigen dazu, diese einzelnen Momente zu bewerten. Wir freuen uns, ein fröhliches Kind zu sehen, aber es macht uns betroffen, wenn es weint oder wütend reagiert. Dann bringen wir unsere Emotionen mit in diesen Moment und das Kind lernt, dass es gerne und nicht gerne gesehene Gefühle in ihm gibt.

 

Kinder, die in unserer durchorganisierten und schnelllebigen Zeit aufwachsen, müssen von klein an funktionieren, damit die Welt und der Alltag der Erwachsenen funktionieren kann. Ihnen bleibt oft nicht viel Zeit sich ausprobieren und die Welt in ihrem eigenen Tempo zu erkunden. Wer hat heute noch die Zeit, ein Kind bei seinen Entdeckungszügen zu begleiten? Meistens hören sie: “Komm, beeil dich, wir müssen..“ Die Umstände in denen Kinder berufstätiger Eltern aufwachsen, sind in den meisten Fällen nicht zu ändern.

Der Frust, der in Kindern entsteht, die dauerndem Druck ausgesetzt sind, der oft noch durch innerfamiliäre Konflikte verstärkt wird, ist nicht zu unterschätzen. Sie reagieren darauf mit Nervosität, Überaktivität, in sich gekehrt sein, Wut oder Verweigerung. Diese Reaktionen, die dann ihren Ursprung oft nicht in der gerade entstandenen Situation haben, werden meistens weder von Eltern noch Erziehern verstanden, anerkannt oder auch nur toleriert.

Angepasste und bequeme Kinder, die sich bestenfalls unauffällig verhalten, wären für unsere Erwachsenenwelt die geringste Belastung. Stören, aggressives und provokatives Verhalten  versuchen wir durch Gespräche und notfalls durch Druck, zu unterbinden.

Was aber bieten wir diesen kleinen Menschen an, was sie mit ihren Gefühlen tun sollen, die sie zu diesem Verhalten veranlassen und sich plötzlich scheinbar ohne Grund in ihnen regen und Impulse auslösen, die noch vom Verstand unkontrolliert und ungebremst nach außen wollen. Wo können sie ihren emotionalen Druck loswerden?

Kinder wollen geliebt  werden und lieben ihre Eltern bedingungslos. Sie versuchen deshalb auch so lange sie können unseren Erwartungen gerecht zu werden. Und doch bringt niemand ihnen bei, dass Emotionen nützliche und wichtige Bestandteile unseres Lebens sind. Gefühle wollen gefühlt werden und Ausdruck finden dürfen. Jedes nicht zugelassene Gefühl wird verdrängt und an einen Ort unseres Unterbewusstseins verschoben, an dem wir es nicht mehr fühlen müssen, aber es ist deshalb nicht weg. Im Gegenteil scheinen diese unterdrückten Gefühle eine Eigendynamik zu gewinnen, die uns immer wieder einholen, ausbremsen oder in unangenehme Situationen führen.

Je nach Charakter und Wesensart bestimmen sie unser Leben zunehmend. Unterdrückte Wut und Traurigkeit  führen bei einigen Menschen zu depressiven Verhaltensweisen und einem Gefühl, sich nicht mehr bewegen zu können. Sie richten sie gegen sich selbst. Bei anderen Menschen wird aus Frust und Traurigkeit unkontrollierbare Wut, die nur einen Funken braucht , um auszubrechen und sie auf andere zu projizieren.

Wut an sich ist ein natürliches und wichtiges Gefühl. Wir sind wütend, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden, wütend über uns, wenn uns etwas nicht gelingt und wütend darüber, dass andere gegen unsere Erwartungen handeln. Wut ist unser täglicher Begleiter.

Wenn man Kindern beibringt, dass Wut etwas Schlechtes ist und nicht gefühlt und schon gar nicht ausgedrückt werden darf, verwandelt sie sich in etwas Unkontrollierbares. Wir können nicht wissen, wo sie hingeht, aber sie bleibt in ihnen und macht sie auf Dauer seelisch und physisch krank.

Wut lässt sich nicht verwandeln, weder durch auf Gespräche folgende Einsicht noch durch Auszeiten. Sie wird lediglich unterdrückt, „damit man wieder mitspielen darf“. So können Kinder den Umgang mit ihrer Gefühlswelt nicht erlernen.

 

Da aber Gefühle und Emotionen nicht nach dem Kindesalter aufhören, gehen wir noch als Erwachsene mit unseren Empfindungen in gleicher Weise um, wie wir es als Kinder gelernt haben. Nur sind wir nun nicht mehr einer  verbalisierten Dauerbewertung ausgesetzt. Nur noch selten werden wir für unser Verhalten gelobt oder kritisiert und suchen trotzdem immer noch den Spiegel in den Reaktionen der Anderen.

Situationen, in denen wir  oft ohne Vorwarnung mit ungeliebten Seiten von uns in Berührung kommen, können uns von jetzt auf gleich lahm legen, ohne dass wir wissen, was nun eigentlich diese Reaktion in uns ausgelöst hat. Wir wissen plötzlich nicht mehr, wie wir mit uns selbst umgehen sollen, sind oft haltlos unserer Gefühlswelt ausgesetzt und alles gerät ins Wanken.

Wie oft hat ein gerade erlebter Moment nicht das geringste Potential für emotionalen Stress und doch fühlen wir uns plötzlich wieder klein und hilflos. Irgendetwas  hat uns an ein Gefühl in der Kindheit erinnert und ein verdrängtes Gefühl eines längst vergessenen Momentes holt uns ein und versetzt uns binnen Sekunden in einen kindlichen Zustand zurück.

Nun mündet diese Unsicherheit über unsere unbewussten Aspekte oftmals in einer übermenschlichen Anstrengung, alles richtig machen zu wollen und allen Erwartungen gerecht zu werden oder in einer Totalverweigerung. Dass dies nicht immer zu Extremen führen muss, sondern vielleicht nur in Teilbereichen unser Leben nachhaltig beeinflusst, ist durch unsere unterschiedlichen Charaktere und Erfahrungen bedingt.

Was also wäre die Lösung für die Umstände, die unser Leben dauernd unbewusst beeinflussen?

Gefühle in dem Moment wirklich zu fühlen in dem sie entstehen und sich ihrer bewusst zu werden, bevor daraus Handlung entsteht, wäre der Idealzustand. Aber wann fragt man Kinder, was sie gefühlt haben, bevor sie taten, was uns irritierte. Macht sie nicht darauf aufmerksam, dass etwas in ihnen da war und bleibt, bevor sie auf etwas reagierten.

In dem Bemühen, Kinder auf diese Welt vorzubereiten, gibt es viele Bildungskonzepte. Sie lernen alles über Ernährung und Körperpflege, über Verkehrs- und Verhaltensregeln, aber niemand gibt ihnen einen Leitfaden, sich selbst kennenzulernen.

Dabei wäre es ganz einfach, ihnen etwas zu zeigen, was wir selbst noch lernen dürfen. Dass Gefühle weder gut noch schlecht sind. Sie helfen uns lediglich, uns und unsere eigenen Grenzen und Bedürfnisse kennenzulernen. Wenn wir unsere Grenzen kennen, können wir lernen, sie nicht dauerhaft selbst zu überschreiten und sie auch dann erst  anderen Menschen  aufzeigen. Wir würden immer wissen was wir brauchen und was gut für uns ist.

Wenn wir aber gelernt haben, unseren Gefühlen nicht zu vertrauen, können wir nicht wir selbst werden oder sein.

Wir fangen an, uns zu verbiegen, um etwas zu sein, was wir in Wirklichkeit nicht sind. Wenn wir dagegen gelernt hätten, unseren Gefühlen zu vertrauen, würden wir stets wissen, wo unser Platz im Leben ist und wann wir gegen uns selbst handeln.

Wie viele Potenziale liegen brach, weil wir glauben, etwas nicht zu können oder zu dürfen. Wertvolle Mitglieder einer Gesellschaft wissen, wo sie hingehören und bringen sich da ein, wo ihre Leidenschaft, ihr Herz und ihre Berufung liegt, können ihre besonderen Qualitäten sich und anderen zur Verfügung stellen, weil sie Freude an ihrem Tun empfinden und das kommt allen zugute.

Wenn wir für uns selbst lernen, unser Empfinden anzuerkennen und anzunehmen, werden wir bereit sein, es auch mit unseren Kindern zu tun und ihnen die notwendige Unterstützung dafür geben können.

Emotional Stress and Anger Release ist ein umfassendes Programm,  situativ aber auch völlig losgelöst , ungeliebten Gefühlen zu begegnen und sie ausdrücken zu dürfen. Es  wird  Raum und Gelegenheit gegeben, mit seinen Gefühlen in Berührung zu kommen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und sie in einer kanalisierten Befreiung gehen zu lassen. So bleibt nichts zurück, das uns wieder und wieder einholt und ein Leben lang mitgetragen wird.

Wut muss gespürt und ausgelebt werden dürfen. Durch Regeln und Anleitung wird diese Wut nicht gegen uns oder andere gerichtet, sondern gezielt auf ein Objekt, dem man jeden Namen geben kann, übertragen. In dem Bewusstsein, dass diese Wut nichts Schlechtes ist und keinem schadet, können wir sie sein lassen, was sie ist. Die Wut ist ein Hinweis darauf, dass etwas uns berührt und wir können sie nutzen und sie kann gefühlt in uns ungeahnte Kräfte freisetzen, die wir in positiver Weise für uns nutzen können. Wut ist seit Urzeiten Teil der Überlebensstrategie des Menschen. Wenn wir angegriffen oder andere angegriffen werden, können wir uns verteidigen und fühlen plötzlich eine unbändige Kraft in uns. Diese Kraft muss nicht zerstörerisch wirken. Sie setzt Energie frei, die kreative Lösungsansätze in schwierigen Situationen entstehen lassen kann.

Doch gibt es diese fast animalische Wut in uns, die körperlich gefühlt werden muss. Etwas zerstören zu wollen, kennt jeder von uns. Doch bevor etwas in oder um uns zerbricht, kann dieser unbändige Zorn auf etwas gelenkt werden, das keinen Schaden nimmt.

Für jeden wird die Befreiung, einfach einmal schreien zu dürfen, oder etwas ungebremst schlagen, treten oder werfen zu dürfen, anders und individuell sein. Den Tränen der Wut freien Lauf lassen zu können oder Widerstand völlig aufzugeben .

Wir brauchen dieses Ventil, um frei in unserem Leben agieren und navigieren zu können.
 

 

   © Christina Stupp